Der Eurofighter (EF2000) – Verbindendes Kampfflugzeug der NATO

Der Eurofighter (EF2000)Mittlerweile ist der Eurofighter nicht mehr aus dem Arsenal der Luftwaffe wegzudenken, doch rückblickend ist das Projekt nach wie vor einzigartig und lohnt daher auch immer einen näheren Blick. Kenner des Militärs und Technikfreude haben mit dem Eurofighter Typhoon, wie er vollständig heißt, natürlich auch so ihre Freude. Die Anfangsjahre waren durchaus nicht einfach für dieses Projekt, das einige Zeit in der Entwicklung stand. Schließlich konnte aber doch Mitte der neunziger Jahre der erste Eurofighter abheben und einige Jahre später in Serienproduktion gehen. Heute sind es mehrere Staaten, die auf den Eurofighter für ihre Luftwaffe setzen. Allen voran natürlich auch Deutschland. In diesem Artikel gibt es alles Wissenswerte zum Eurofighter zu erfahren.

Was ist der Eurofighter?

Der Eurofighter – oder Eurofighter Typhoon – ist ein Mehrzweckkampfflugzeug mit zweifachem Stahltriebwerk. Hergestellt wird er von der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH, die einen Zusammenschluss von Airbus, Leonardo und BAE Systems darstellt. Beim Eurofighter handelt es sich um ein Projekt der NATO Eurofighter and Tornado Management Agency. Die Grundidee hinter dem Flugzeug ist die gemeinsame Arbeit der Staaten Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien, wobei Frankreich später aus dem Programm ausgeschieden ist, da es Meinungsverschiedenheiten gegeben hat.

Es ging um die Luftsicherheit zu Zeiten des Kalten Krieges, wofür der Eurofighter als Luftüberlegenheitsjäger eingesetzt werden sollte. Nun löste sich der Warschauer Pakt allerdings 1991 auf, sodass der Eurofighter zu einem Mehrzweckkampfflugzeug umfunktioniert wurde.

Die Geschichte des Eurofighters

Wer die Entwicklung militärischer Gerätschaften betrachten will, muss eigentlich stets auch die Jahrzehnte zuvor in den Blick nehmen. So entwickelte die USA neue Flugzeuge und Raketen für den Vietnamkrieg, worauf auch Russland aufrüstete und bessere Technik entwickelte. Aufgrund des Kalten Krieges, der inmitten von Europa eine Grenze zog, sah man Bedrohungslagen auf beiden Seiten. Aufseiten der westlichen Staaten wollte man der russischen Bedrohung mit moderner Technik begegnen. Es gab Pläne auf Seiten von Großbritannien und auch von Deutschland. Bald schloss man sich zusammen und hatte die Idee für einen “European Collaborative Fighter”. Zwischenzeitlich waren das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien und Deutschland beteiligt, doch Frankreich stieg aus dem Projekt aufgrund von Meinungsverschiedenheiten aus.

Eurofighter GeschichteDanach begannen die eigentlichen Arbeiten und es wurde 1986 die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH gegründet. Zu 33% war DASA aus Deutschland beteiligt, zu 13% CASA aus Spanien, 21% Alenia Aeronautica aus Italien und zu 33% BAE Systems aus Großbritannien. Es begann die Entwicklung des Flugzeugs. Es vergingen einige Jahre bis schließlich der Kalte Krieg endete und der Warschauer Pakt aufgelöst wurde. Entsprechend musste auch das Projekt für den Eurofighter neu ausgerichtet werden.

Die deutsche Wiedervereinigung verschlang viel Geld, sodass Bundeskanzler Kohl aus dem Projekt aussteigen wollte. Gleiches galt auch für Italien, doch schlussendlich einigte man sich auf eine Weiterführung des Projekts. Im Zuge dessen wurde Großbritannien federführend für das Projekt, das in Eurofighter Typhoon umbenannt wurde. 1994 gab es erste Testflüge, 2003 gab es dann endlich die ersten Flugzeuge aus der Serienproduktion.

Diese Staaten nutzen den Eurofighter

Mehrere Staaten sind an der Entwicklung und dem Projekt Eurofighter beteiligt und noch mehr haben den Eurofighter bestellt. Großbritannien hat nicht nur den größten Anteil an der Entwicklung, sondern auch bis heute über 160 Eurofighter geordert. Danach folgt Deutschland mit 143 Eurofighter. Italien und Spanien kommen auf 96 bzw. 73 bestellte Flugzeuge. Neben den Hauptstaaten, die ohnehin auch am Projekt beteiligt waren, gibt es noch einige andere, an die bis heute Eurofighter ausgeliefert worden sind. Das ist zum einen Österreich mit 15 Flugzeugen. Daneben noch Saudi-Arabien mit 72 Eurofighter, außerdem Oman mit 12, Kuwait mit 28 und Katar mit 24 Geräten. Exporte stehen zudem noch nach Chile und Kolumbien aus. Außerdem gab es auch noch Verhandlungen mit weiteren Staaten, die allerdings irgendwann erfolglos abgebrochen sind. Das waren unter anderem Belgien, Griechenland, Indien, die Schweiz oder auch die Niederlande.

Die unterschiedlichen Eurofighter Modelle

Im Laufe der Zeit hat es verschiedene Modelle des Eurofighters gegeben. Zunächst waren das natürlich die Entwicklungsflugzeuge. Der DA1 wurde von der DASA gebaut und machte 1994 den Erstflug. Die zweite Entwicklungsversion DA2 stammt aus Großbritannien und wurde von BAE geschaffen. Version DA3 konnte 1995 das erste Mal getestet werden, dafür verantwortlich war Alenia in Italien. Version DA5 wiederum entstand erneut in Deutschland. Die nachfolgenden Entwicklungsmodelle DA6 und DA7 kamen aus Spanien bzw. Italien.

Nachdem die Entwicklung abgeschlossen wurde, entstanden die Vorserienmodelle, auch als Instrumented Production Aircraft bekannt. Das Modell IPA1 war ein Zweisitzer von BAE System in Großbritannien und wurde zum ersten Eurofighter Typhoon, der in Serie gebaut wurde. 2002 war der Erstflug. Es folgte das Modell IPA2 aus Italien, das ebenfalls erstmals 2002 den Erstflug antrat. Genau wie die beiden Modelle zuvor war auch IPA3 aus Deutschland ein Zweisitzer und hob 2002 erstmals ab. Ein Einsitzer hingegen wurde das Eurofighter Modell IPA4 aus Spanien, das zum ersten Mal 2004 geflogen wurde. Es folgten die Modelle IPA5 und IPA6 aus Großbritannien, sowie IPA7 und IPA8 aus Deutschland.

Neben den bisherigen Modellen gab es auch noch fünf weitere Versionen, die Abzweigungen von den Serienmodellen darstellen. Das sind die Instrumented Series Production Aircrafts. Die Modelle ISPA1 und ISPA5 stammen aus Großbritannien. ISPA2 und ISPA4 wurden in Italien gebaut und ISPA3 in Spanien. Bis heute wurden die Eurofighter in drei Tranchen ausgeliefert. Die erste Tranche begann 2003, auch wenn Flugzeuge aus der Zeit später auch noch aufgerüstet worden sind. Ab 2008 begann die Auslieferung der zweiten Tranche, ab 2014 sollte die dritte Tranche beginnen.

Eurofighter Informationen unter ef2000.de

Eurofighter InformationenWer sich noch mehr über den Eurofighter informieren will, der ist auch auf jeden fall auf ef2000.de gut aufgehoben. Bei dieser Seite handelt es sich um ein privates Projekt, das sich mit dem Eurofighter beschäftigt. Es gibt spannende Informationen zur Entwicklung und Technik des Flugzeugs, außerdem auch viel Wissenswertes über die Einsätze und Bewaffnung. Weitere Kapitel der Seite widmen sich den Themen Gegner und Konkurrenten, außerdem gibt es tolle Bilder in der dortigen Galerie zu sehen. Das einzigste was leider gefehlt hat, war eine Liste der besten Kriegsspiele, wobei es zu dem Zeitpunkt noch zu wenig Panzer Spiele wie World of Tanks gegeben hatte. Verantwortlich für das Projekt ist Stefan Ließ, der Wirtschaftsinformatik studiert hat und selbst auch bei der Bundeswehr diente.

Fazit zu Eurofighter – Verbindendes Kampfflugzeug der NATO

Natürlich gibt es auch immer wieder Kritik an Militär und Rüstungsfragen, doch gerade das Eurofighter Projekt zeigt auch, dass selbst dort Wege eingegangen werden, die zum dauerhaften Frieden führen können. Einige Jahrzehnte vor Aufnahme des Projekts wäre es noch undenkbar gewesen, dass sich mehrere Staaten einem solchen gemeinsamen Schaffen widmen. Insofern ist es auch ein friedensstiftendes Projekt. Das Ende des Kalten Krieges war zwar zunächst wirtschaftlich ein Schlag für den Eurofighter, doch letztendlich hat sich das auch als Glücksfall herausgestellt. Viele spannende Informationen zum Eurofighter gibt es auf der Webseite ef2000.de zu sehen. Für Technikliebhaber auf jeden Fall einen Blick wert.